Pilgerwege
Die Seele baumeln lassen auf dem Pilgerweg um Inchenhofen.
Inchenhofen ist eine der bedeutenden Wallfahrtsorte des Wittelsbacher Landes. Ein gut sieben Kilometer langer Wandereweg führt von der Wallfartskirche St. Leonhard hinaus ins weite „Roßmoos“ und hinauf auf den 485 Meter hohen Fuchsberg. Von dort hat der Wanderer einen herrlichen Blick auf den Ort. Auf der Strecke laden Pilgertafeln zum Rasten und Meditieren ein.
Meditations- und Pilgerweg St. Leonhard in Inchenhofen
Die St. Leonhard Kirche (1) in Inchenhofen zählte im 14. Jahrhundert zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten in ganz Europa.
Zeichen der vielen eisernen Gaben die über die Jahre geopfert wurden, ist der aus ihnen geschmolzene „Leonhardsnagel“, der vor der Kirche steht.
Hauptanziehungspunkt ist jedes Jahr der wohl älteste Leonhardiritt, der schon 1457 eingeführt wurde. Festlich geschmückte Wagen mit Szenen aus dem Leben des Heiligen, Trachtenvereine und Blaskapellen, insgesamt rund 200 Pferde und Hunderte von Teilnehmern ziehen Jahr für Jahr im November viele tausend Besucher an.
Der Pilgerweg führt auf teils asphaltierten und teils befestigten Wegen von der täglich geöffneten Kirche den Kirchberg hinunter zur Rossmoos-Kapelle (2).
Ein am Rande des folgenden Weges angebrachtes Martel (3) zeigt Maria mit Kind, umgeben vom hl. Franziskus und dem hl. Leonhard. Es bietet sich eine schöne Aussicht. Der Weiterweg verläuft entlang einiger flachen Teichmulden durch das Rossmoos vorbei am Fluplatz der Modellflieger hinauf zu einem Feldkreuz.
Hier folgen Sie dem Jakobsweg zum Salzberg, der einen umfassenden Rundblick bietet. Nachdem Sie den Berg wieder heruntergewandert sind, kommen Sie bald wieder an der Wallfahrtskirche an.
Einst lagerten im Rossmoos bis zu 2,6 m mächtige Torfschichten. Durch torfabbau zu Heizzwecken, zwischenzeitliche Trockenlegung und intensive landwirtschaftlihce Nutzung schrumpfte der Moorkörper jedoch.
Seit Ende der 1990er Jahre wurden Maßnahmen zur Renaturierung eingeleitet. Seitdem etablieren sich typische Feuchtwiesenarten wie die Kuckucks-Lichtnelke, das Wiesen-Schaumkraut oder der Schlangen-Knöterich.
Infotafeln veranschaulichen die Maßnahmen und zeigen das Naturparadies im Wandel.
Jakobus-Pilgerweg in Bayerisch-Schwaben
„Ich bin dann mal weg“: So heißt der Bestseller des berühmten Entertainers Hape Kerkeling, in dem er seine Erfahrungen auf dem Jakobus-Pilgerweg nach Santiago de Compostela schildert. Um einfach „mal weg“ zu sein, zu sich selbst zu finden, die Natur zu erfahren, durchzuatmen, muss man nicht unbedingt in die Ferne schweifen: Als Jakobus-Pilger kann man sich fast vor der eigenen Haustür auf den Weg machen. Schon vor Jahrhunderten wanderten die Jakobus-Pilger von ganz Europa aus bis zum berühmten Wallfahrtsort an der ostspanischen Küste.
Diese lokalen Routen wurden in den vergangenen Jahren wiederbelebt. Durchs Wittelsbacher Land führen drei ausgeschilderte Etappen des Jakobus-Pilgerwegs in Schwaben. Pilgernd kann man die harmonische Landschaft und interessante Kulturgeschichte des Wittelsbacher Lands kennen lernen und sich dabei auf spirituelle Erfahrungen einlassen.
Von Schrobenhausen aus geht es nach Inchenhofen (Etappe eins, rund 15 Kilometer). In Schrobenhausen laden das Spargel- und das Lenbach-Museum zu einem Abstecher ein. Fast am idyllischen Flüsschen Paar entlang wandert man dann bis Inchenhofen, wo die berühmte Wallfahrtskirche St. Leonhard einen würdigen Abschluss der Route bietet.
Die zweite Etappe (15 Kilometer) leitet den Wanderer von Inchenhofen nach Haunswies (15 Kilometer), die dritte von Haunswies nach Friedberg (16 Kilometer). Die St.-Jakobs-Kirche in Friedberg ist sehenswerte Station am Jakobusweg, die romantische Altstadt lockt zu einem Bummel. Nicht versäumen sollte man die Wallfahrtskirche Herrgottsruh in Friedberg. Pilgerbier und ein gutes Essen gibt es zum krönenden Abschluss bei Spezialitätenwirt Ufertinger in Friedberg/St. Afra.